I. Kommunizieren vs. Diskutieren in Besprechungen
Mehrwert von Diskussionen
Diskutieren gilt als hohes Gut und als besonders wichtig in einer aufgeschlossenen Gesellschaft. Doch wie wertvoll ist diskutieren wirklich? Beispielsweise, wenn es um die Zusammenarbeit im Team geht. Vielleicht gehen bei dir jetzt alle Alarmglocken an, während du dies liest, weil ich den Mehrwert von Diskussionen in Frage stelle. Und du hast Recht. Denn das tue ich.
Wenn du all die Diskussionen Revue passieren lässt, in denen du involviert warst in den vergangenen Jahren, wie war dein Erleben? Überlege dir folgendes auf einer Skala von 1-10:
- wie wohl hast du dich bei den Diskussionen gefühlt?
- wie produktiv waren die sie?
Definition Diskussion:
Bei Wikipedia heißt es:
Eine Diskussion ist ein Dialog zwischen zwei oder mehreren Personen (Diskutanten), der mündlich (Gespräch) oder schriftlich (Briefwechsel, Korrespondenz, Internetforum) geführt wird, wobei jede Seite ihre Argumente vorträgt. Als solche ist sie Teil zwischenmenschlicher Kommunikation.
Was fällt dir auf, wenn du diese Definition liest?
Mir fällt dabei auf, dass es nur um den Austausch von Argumenten an sich geht, anscheinend jedoch kein Ergebnis angestrebt wird. Das ist okay. Dann gibt es halt verschiedene Perspektiven, die gleichberechtigt nebeneinanderstehen. Genauso nehme ich aber auch viele Gespräche zwischen Menschen wahr, in denen eigentlich ein Ergebnis, eine Lösung oder eine Klärung herbeigeführt werden soll. Es wird jedoch nur diskutiert.
· In welchen Fällen aber ist diese Art von Kommunikation – die Diskussion - hilfreich und wann braucht es eine andere Form?
· Was braucht es beispielsweise, um in Gesprächen ein Ergebnis zu erzielen, das über den bloßen Austausch von Argumenten hinaus geht?
· Was für ein Ergebnis soll erzielt werden?
Ergebnisorientiert kommunizieren
In diesem Artikel geht es nur um die Gespräche, bei denen du dir ein Ergebnis wünschst und nicht darum, wann die Form der Diskussion sinnhaft sein mag. Meine Beobachtung aus mehr als 30 Jahren Berufserfahrung ist es, dass die Form der Diskussion allein eben nicht reicht, um gute Ergebnisse zu produzieren und damit die Menschen zufrieden sind. Zumal der bloße Austausch von Argumenten das Risiko in sich trägt, dass die Gemüter heiß laufen. Das habe ich schon oft genug erlebt.
Wie ist das bei dir?
Besprechungen im Job (als Beispiel)
Hast du das schon mal erlebt? Du bist bei deinem Job in einer Besprechung und du hast den Eindruck, ihr kommt nicht wirklich voran mit den Themen? Es gibt eine Diskussion ohne Sinn stiftendes Ergebnis. Ihr dreht euch im Kreis und die Themen werden nie richtig abgeschlossen? Ich kenne es.
Vielleicht hast du sogar den Eindruck, die anderen verstehen deine Argumente nicht, wollen sie nicht verstehen oder bringen Argumente vor, die für dich nicht nachvollziehbar sind? Du dringst nicht durch mit deinem Anliegen.
Zielklarheit schaffen
Wenn wir in Gespräche, Verhandlungen oder Besprechungen gehen, ist es wichtig, ein klares Ziel vor Augen zu haben. Stell dir daher zunächst folgende Fragen:
· Ist dir der Zweck der Besprechung klar?
· Was möchtest du in der Besprechung erreichen? (dein Ziel)
· Was ist dein Wunsch?
Es kann im wesentlichen zweierlei Ziele geben:
- Sach- und prozessorientierte (objektive) Ziele.
- Ziele (subjektiv) auf Basis deiner Bedürfnisse.
Macht dies Sinn für dich?
Bewusstsein schaffen
Wenn wir in Besprechungen diese beiden Arten von Zielen nicht unterscheiden, werden wir den einzelnen Themen nicht gerecht. Es ist so als würdest du alle Farben aus einem Tuschkasten zusammenrühren. Am Schluss entsteht nur noch ein grauer Brei. Die einzelne Farbpräsenz geht unter und verliert ihren Glanz. Du siehst nicht, welche Farben hineingerührt wurden. Genauso ist es in Besprechungen. Themen können sich nicht klären, wenn wir alles zusammenrühren und dann darüber diskutieren.
Dies gilt für jede Art von Besprechung. Unerheblich, ob neue betriebliche Abläufe implementiert werden, Prozesse effizienter gestaltet werden sollen oder die Zusammenarbeit verbessert werden soll. Unterscheide daher auf jeden Fall zwischen den sachlichen Notwendigkeiten des Betriebes und deinen persönlichen Bedürfnissen im Zusammenhang mit deinen Aufgaben.
Stell´ dir daher in der Vorbereitung zur jeweiligen Besprechung folgende weitergehenden Fragen:
- Was ist das betriebliche Ziel?
- Was braucht es, damit dieses Ziel erreicht wird?
- Was brauchst du, um dich in dem Arbeitsablauf optimal einzubringen?
- Was brauchst du, um dich wohl zu fühlen und warum?
- Wie möchtest du in der Besprechung wahrgenommen werden?
Mehrwert dieser Unterscheidung:
- Du wirst dir klar darüber, was deine persönlichen Bedürfnisse sind.
- Du versetzt dich dadurch in die Lage, deine Bedürfnisse klarer zum Ausdruck zu bringen.
- Dadurch wirst du von den anderen Personen klarer und kraftvoller wahrgenommen.
- Die betrieblichen Ziele können deutlicher herausgearbeitet werden und bekommen einen eigenen Stellenwert.
- Dir fällt es leichter, die betrieblichen Notwendigkeiten und die Bedürfnisse der anderen Personen anzuerkennen.
- Es kann dann geschaut werden, wie die betrieblichen Notwendigen und deine Bedürfnisse in Einklang gebracht werden können.
Wie taucht dies für dich auf?
Integrität schafft Zufriedenheit
Jeder Mensch hat individuelle Bedürfnisse. Auch im Zusammenhang mit Arbeitsabläufen im betrieblichen Kontext. Das Bewusstsein darüber, was deine eigenen Bedürfnisse sind, ist der erste Schritt für ein zufriedenes und erfülltes Leben. Wenn du diese respektierst und klar aussprichst, bist du in Integrität damit. Du kannst dir selbst vertrauen. Du bist dir dein eigenes Wort. Du nimmst deine Bedürfnisse ernst und du tust etwas dafür.
· Wie sehr respektierst du deine Bedürfnisse?
Auch die betrieblichen Notwendigen haben Bedürfnisse. Sie bewegen sich auf sachlich-wirtschaftlicher Ebene. Diese zu respektieren, schafft Integrität in diesem Bereich.
· Wir sehr bist du mit deinen Aufgaben in Integrität?
Klare Kommunikation
Sprich deine Bedürfnisse unbedingt klar aus. Warum? Weil du damit deinem Umfeld die Gelegenheit gibst, diese erfüllen zu können. Dadurch übernimmst du Verantwortung für dich und deine Bedürfnisse. Mir hat dies jedes Mal viel Kraft und Energie gegeben. Und gleichzeitig ein Gefühl von Freiheit und großer Selbstbestimmung. Auch, wenn dies im ersten Moment Überwindung kosten mag. Am Ende wirst du zufriedener und erfüllter sein.
Sprich ebenfalls aus, was es aus deiner Perspektive – rein sachlich – dafür braucht, damit die betrieblichen Ziele erreicht werden können. Sollte dies für dich nicht klar sein, bediene dich der fragenden Gesprächsführung. Unterscheide auch hier die einzelnen Themen, um ihnen den nötigen Raum in der Besprechung geben zu können. Jede Farbe (siehe oben) will gesehen werden.
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